Ein bisschen Sonnenbrand, das gehört für viele zum Sommer und zum Strandurlaub dazu. Nach dem Sonnenbaden ist die Haut dann rot, es juckt und schmerzt. Doch auch wenn der Sonnenbrand einige Tage später verheilt ist – die Schäden, die dabei in den Hautzellen entstehen, können ein Leben lang bleiben. Tatsächlich trägt jeder Sonnenbrand zum Risiko bei, Hautkrebs zu entwickeln. Mit Sonnencreme und der richtigen Kleidung lässt sich ein Sonnenbrand oft vermeiden. Doch wenn die UV-Strahlung zu hoch ist, sollten Sie die Sonne besser ganz meiden.
Kurzübersicht: Sonnenbrand
- Bei einem Sonnenbrand reizt die UV-Strahlung die Haut so sehr, dass es zu Entzündungen und Schäden an den Zellen der Haut kommt.
- Symptome des Sonnenbrands sind Rötungen, Hitzegefühl, Juckreiz und Bläschenbildung an den betroffenen Hautstellen.
- Durch jeden Sonnenbrand steigt das Risiko für Hautkrebs.
- Kinder sind besonders anfällig für Sonnenbrand, im Kindesalter ist zudem der Einfluss auf das spätere Hautkrebsrisiko am größten.
- Um sich zu schützen, gehen Sie bei starker UV-Belastung nicht zu lange in die Sonne und meiden Sie die Mittagssonne.Nutzen Sie Sonnencreme mit ausreichendem Lichtschutzfaktor und schützende Kleidung wie Hüte und langärmelige Shirts.
- Sie können die Beschwerden eines Sonnenbrands vor allem durch Kühlen lindern. Dazu eignen sich auch flüssigkeitsspende Lotionen mit Aloe Vera. Meiden Sie Hausmittel wie Zitrone, Salz und Essig, da sie die Haut weiter reizen.
Wer ist von Sonnenbrand betroffen?
Die Haut rötet sich und juckt, vielleicht schuppt sie sogar oder bildet Bläschen: Einen Sonnenbrand hat heute so gut wie jede*r schon einmal gehabt. Einer Studie zufolge hatten 34 Prozent der erwachsenen US-Amerikaner*innen im Jahr 2015 mindestens einen Sonnenbrand, andere Studien zeigen, dass Kinder und Jugendliche noch häufiger betroffen sind. Besonders häufig litten in den Untersuchungen folgende Gruppen unter Sonnenbrand [1]–[3]:
- Menschen mit hellem Hauttyp I und II (vor allem blasse, rothaarige Menschen)
- Sportlich sehr aktive Menschen, die dadurch viel an der frischen Luft sind
- Menschen, die im freien arbeiten
- Menschen, in deren Familiengeschichte maligne Melanome (schwarzer Hautkrebs) vorkommen
Diese Gruppen sollten auch besonders auf einen ausreichenden Sonnenschutz achten.
Das bedeutet aber nicht, dass zum Beispiel Menschen mit dunklem Hauttyp keinen Sonnenbrand bekommen können. Wenn die UV-Strahlung stark genug ist, kann jede*r sich die Haut verbrennen.
Liegt Sonnenschutz im Trend?
In den letzten Jahren scheint Sonnenschutz aber immer mehr ein Trend geworden zu sein. Forschende aus den USA haben festgestellt, dass Menschen im Jahr 2020 deutlich mehr Sonnenschutz-Maßnahmen ergriffen haben als noch 2010. Die Leute cremen sich also mehr ein, tragen häufiger schützende Kleidung und gehen gezielt in den Schatten − gerade auch jüngere Erwachsene. Allerdings waren die Leute 2020 auch häufiger draußen und setzten sich so mehr Strahlung aus, was die Belastung mit UV-Strahlen wieder erhöht [4].
Gut zu wissen: Im Meer oder im Schwimmbecken wärmen die Sonnenstrahlen Sie kaum, weil das Infrarotlicht der Sonne die Wasseroberfläche nicht durchdringt. Ein großer Teil der UV-Strahlung gelangt allerdings sehr wohl ins Wasser – Schwimmen und Tauchen schützen Sie also nicht vor Sonnenbrand [5].
Wann ist das Sonnenbrand-Risiko am höchsten?
Ob Sie einen Sonnenbrand bekommen, hängt immer davon ab, wie intensiv die Sonneneinstrahlung ist und wie viel Zeit Sie in der Sonne oder im Freien verbringen. So genügen zur Mittagshitze im Sommer oft schon wenige Minuten, um heller Haut zu schaden. Je näher Sie am Äquator sind und je größer die Höhenlage, desto höher die Belastung. Doch auch weniger intensive Strahlung kann Schäden hinterlassen, wenn Sie sich ihr über längere Zeit aussetzen [5].
Was passiert bei Sonnenbrand?
Bei einem Sonnenbrand werden Zellen in den oberen Hautschichten von der UVB-Strahlung beschädigt. Darauf reagiert der Körper mit Entzündungen. Die Sonneneinstrahlung erhöht das Risiko von Hautkrebs und beschleunigen Hautalterung und Faltenbildung – das ist auch möglich, wenn keine Verbrennungen entstehen.
Symptome eines Sonnenbrands
Die Verbrennungen auf der Haut können sich durch folgende Symptome zeigen:
- Brennende, juckende Rötungen
- Spannende, schmerzende Haut
- Hitzegefühl
- Schwellungen
- In schwereren Fällen Bläschenbildung
In sehr schweren Fällen (Sonnenbrand Grad 3) lösen sich die obersten Hautschichten ab. Dann können Narben entstehen.
Sonnenbrand – wann zum Arzt? Bleiben die Schmerzen durch den Sonnenbrand über Tage bestehen, große Hautbereiche schälen sich ab oder sind geschwollen oder es bilden sich Brandblasen? Dann sollten Sie besser eine*n Ärzt*in aufsuchen und mögliche schwere Verbrennungen abklären lassen. Wenn Sie zusätzlich Fieber, Schüttelfrost und Schwächeanfälle oder sogar einen Kreislaufzusammenbruch bemerken, ist das ein Fall für den Notruf oder die Notaufnahme.
Wie lange hält ein Sonnenbrand an?
Ein Sonnenbrand setzt in der Regel zwei bis sechs Stunden, nachdem Sie in der Sonne waren, ein. Rund 24 bis 36 Stunden später sind die Beschwerden meistens am schlimmsten. Die Symptome eines Sonnenbrands können dann ein paar Tage bis zu zwei Wochen anhalten, je nachdem, wie schwer die Verbrennung ist. In den meisten Fällen dauert es drei bis fünf Tage, bis die Symptome vollständig abgeklungen sind.
Bis der Sonnenbrand restlos verheilt ist, sollten Sie sich nicht mehr der Sonne aussetzen, damit die Haut heilen kann.
Alkohol erhöht die Sonnenbrand-Gefahr: Studien zufolge wirkt sich Alkoholkonsum auch auf das Risiko von Hautkrebs und Sonnenbrand aus. Dermatolog*innen der Charité in Berlin vermuten, das liege daran, dass Alkohol die Anzahl der Antioxidantien in der Haut reduziere. Deswegen würden die Zellen dort schlechter mit oxidativem Stress zurechtkommen, den die UV-Strahlen erzeugen [6].
Sonnenbrand und Hautkrebsrisiko
In vielen Ländern ist Hautkrebs in den letzten Jahrzehnten deutlich häufiger geworden – in Deutschland haben sich die Fälle von schwarzem Hautkrebs seit den 1970er Jahren zirka verfünffacht – auch jüngere Menschen erkranken häufiger [7].
Viele Expert*innen führen die deutlich gestiegenen Hautkrebsraten darauf zurück, dass immer mehr Menschen Urlaub in der Sonne machen und sich dabei für kurze Zeit sehr intensiver Sonneneinstrahlung aussetzen. Eine spanische Studie ergab, dass fast die Hälfte der Strandurlauber*innen mindestens einen schmerzhaften Sonnenbrand pro Sommer hat. Mediziner*innen zufolge ist das bereits zu viel [8], [9].
Wie hängen Hauttyp und Sonnenbrand zusammen?
Ohne Sonnenschutz dauert es bei vielen Menschen nicht lange, bis sich in direkter Sonneneinstrahlung ein Sonnenbrand einstellt. Wie lang genau, hängt vom jeweiligen Hauttyp ab. Menschen haben unterschiedlich viel Melanin in der Haut – dieser Pigmentstoff lässt die Haut dunkler erscheinen und bietet auch einen gewissen Schutz vor den UV-Strahlen. Der Hauttyp bestimmt somit die Eigenschutzzeit Ihrer Haut. Bleiben Sie länger als die Eigenschutzzeit in der Sonne, sollten Sie sich eincremen, vor allem zwischen März und Oktober [10].
Tabelle: Sonnenbrand-Risiko nach Hauttyp [5], [11]:
Hauttyp |
Merkmale |
Eigenschutzzeit |
I |
Sehr helle Haut, fast immer Sommersprossen, rote oder rotblonde Haare, wird nicht braun |
bis zu 10 Minuten |
II |
Helle Haut, häufig Sommersprossen, blonde bis braune Haare, wird kaum braun |
bis zu 20 Minuten |
III |
Helle bis hellbraune Haut, selten Sommersprossen, dunkelblonde bis braune Haare, wird nach und nach braun |
bis zu 30 Minuten |
IV |
Hellbraune bis olivfarbene Haut, dunkelbraune Haare, wird schnell und tief braun |
bis zu 40 Minuten |
V |
Dunkelbraune Haut, dunkelbraune bis schwarze Haare, bekommt selten Sonnenbrand |
bis zu 60 Minuten |
VI |
Dunkelbraune bis schwarze Haut, schwarze Haare, bekommt sehr selten Sonnenbrand |
bis zu 90 Minuten |
Achtung: Wissen Sie, welcher Hauttyp Sie sind? Es ist nicht immer so einfach, das zu bestimmen. In einer Studie verglichen Forschende die Aussagen von Menschen über ihren eigenen Hauttyp mit der Einschätzung von Hautärzt*innen: Sie unterschieden sich teilweise deutlich, viele schätzten ihren Hauttyp falsch ein [12].
Schlechte Nachrichten für Sonnenbad-Liebhaber*innen: Die „gesunde Bräune“ ist nicht besonders gesund. Wenn Sie Farbe bekommen, ist das eine Abwehrreaktion – Ihr Körper will sich vor zu viel UV-Strahlung schützen. Das funktioniert allerdings nur sehr eingeschränkt. Haben Sie ansonsten eher helle Haut, können Sie braungebrannt nur wenige Minuten länger in der Sonne bleiben, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen. Dafür kann Ihre Haut während des Bräunens Schäden nehmen und schneller altern [5].
Sonnenbrand vorbeugen
Die beste Vorsorge gegen Sonnenbrand ist es, sich der Sonneneinstrahlung nicht zu sehr auszusetzen. Das gilt nicht nur für den Urlaub am Strand, sondern auch für alltägliche Aktivitäten im Freien.
Meiden Sie die Mittagssonne, gehen Sie zwischendurch in den Schatten und setzen Sie sich der Sonne nicht zu lang aus. Schützen Sie Ihre Haut mit Hut, lichtundurchlässiger Kleidung – und mit Sonnencreme mit ausreichendem Lichtschutzfaktor (LSF). Sonnencreme tragen Sie am besten rund 30 Minuten, bevor sie nach draußen gehen, auf. So kann die Creme richtig einziehen und ihren Schutz entfalten.
UV-Index: Der UV-Index hilft Ihnen dabei einzuschätzen, welche Maßnahmen in Ihrer Region aktuell sinnvoll sind. Mehr dazu lesen Sie in unserem Artikel über die UV-Strahlung [13].
Welche Sonnencreme brauche ich?
Sind Sie im Sommer länger draußen unterwegs, sollten Sie sich großzügig mit Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor (LSF) eincremen. Dadurch steigt die Zeit, die Sie in der Sonne verbringen können, bevor Ihre Haut Schaden nimmt. Die grobe Formel ist:
Lichtschutzfaktor x Eigenschutzzeit = Zeit in der Sonne
Die Eigenschutzzeit hängt vom Hauttyp ab – eine Einschätzung finden Sie weiter oben in der Tabelle. Haben Sie Hauttyp II, beträgt Ihre Eigenschutzzeit circa 20 Minuten. Cremen Sie sich mit LSF 30 ein, können Sie also maximal 20 mal 30 ist gleich 600 Minuten in der Sonne verbringen. Aber Achtung: Bei zu hoher Intensität der Strahlung geht diese Berechnung nicht immer auf. Bei einem hohen UV-Index können Sie sich auch schon im Schatten einen Sonnenbrand holen.
Die Zeit in der Sonne, die sich aus LSF und Eigenschutz berechnet, gilt für den Lauf eines ganzen Tages. Sie können sich in unserem Beispiel also nicht ohne Sonnenbrand-Risiko morgens 180 Minuten sonnen und dann nachmittags noch einmal genauso lange. Nachcremen ist trotzdem sinnvoll, da die Creme mit der Zeit abnutzen kann, vor allem, wenn Sie im Wasser waren und viel schwitzen [14].
Sonnencremes im Test: 2017 hat die Stiftung Warentest 19 Sonnencremes getestet. Das Fazit fiel positiv aus: 17 Sonnenschutz-Mittel erreichten die Note „gut“ oder „sehr gut“, sie alle schützten vor den UVB-Strahlen der Sonne. Lediglich das teure Naturkosmetik-Produkt „eco Sunmilk 30“ fiel durch. Bei den anderen Produkten galt laut der Stiftung: Günstige Sonnencremes helfen genauso wie teure [15].
Zerstört Sonnencreme das Meer? UV-Filter wie Oxybenzon, die in vielen Sonnencremes stecken, können Korallen und anderen Lebewesen im Meer schaden. Sie können darauf achten, dass die Sonnencreme mineralisch ist – also mit Titan- oder Zinkoxid wirkt – und Mikroplastik enthält. In der Kritik stehen auch Nanopartikel, also winzig kleine Wirkstoff-Teilchen, die einen weniger starke Weißeffekt auf der Haut verursachen. Es ist noch unklar, inwiefern sie die Umwelt und die Gesundheit belasten. Nanopartikel müssen mittlerweile mit dem Zusatz „Nano“ auf der Verpackung der Produkte gekennzeichnet werden [16].
Die richtige Kleidung gegen Sonnenbrand
Das beste Mittel, um Sonnenstrahlung von der Haut fernzuhalten, ist Kleidung. Expert*innen empfehlen, bei hoher UV-Belastung in der Mittagszeit langärmelige Shirts und lange Hosen oder Röcke zu tragen. Dichterer Stoff – etwa aus Polyester und andere Kunstfasern oder auch Baumwolle – und dunklere, intensive Farben lassen weniger Lichtstrahlen durch und bietet dadurch einen besseren Schutz. Es gibt auch spezielle Schutzkleidung, die leicht und atmungsaktiv und sogar zum Baden geeignet ist.
Auf vielen Kleidungsstücken, vor allem für Kinder, findet sich mittlerweile auch eine Angabe dazu, wie hoch der UV-Schutz ist. Hat ein Kleidungsstück den „UV-Standard 801“, ist es darauf geprüft, auch im nassen und gedehnten Zustand UV-Strahlen fernzuhalten [17].
Die richtige Kopfbedeckung hilft außerdem dabei, Ihren Kopf zu schützen und dem Gesicht etwas Schatten zu spenden. Hier kann ein Sonnenhut helfen, aber auch schon zum Beispiel eine Baseballcap.
Wussten Sie das? Die UV-Strahlung der Sonne hat auch einen Nutzen für den Körper. Wenn die Strahlen auf die Haut treffen, kurbelt das die Vitamin-D-Produktion an. Sonnenschutz geht natürlich vor – wenn Sie direkte Sonneneinstrahlung meiden, kann es sicher aber lohnen, regelmäßig Ihre Vitamin-D-Werte zu überprüfen.
Wie helfen Websites und Apps beim Sonnenschutz?
Websites und Apps können Ihnen vor allem dabei helfen, die derzeitige Belastung mit UV-Strahlung einzuschätzen, zum Beispiel mithilfe des UV-Indexes.
Im Internet gibt es einige Websites, auf denen Sie den aktuellen UV-Index in Ihrer Region und die Prognosen für die nächsten Tage nachsehen können – zum Beispiel auf der Seite des Zentralamts für Meteorologie und Geodynamik.
Auch Apps für Ihr Smartphone können Sie dabei unterstützen. Solche Apps (wie UVLens, UVI Mate, UV-Check) messen in der Regel nicht selbst den UV-Index. Sie greifen auf Wetterdaten zurück und zeigen dann die UV-Belastung für Ihre Region an. Oft berechnen die Apps aus Angaben wie Ihrem Standort, dem UV-Index, Ihrem Hauttyp und dem Lichtschutzfaktor ihrer Sonnencreme, wie lange Sie sich höchstens in der Sonne aufhalten sollten [14].
Wissenschaftler*innen testen gerade auch kleine Messgeräte, die die UV-Strahlung feststellen können. Die Idee dahinter: Die Geräte können als Ohrring oder am Finger getragen werden. Sie senden Messergebnisse an Ihr Smartphone. Eine dazugehörige App teilt Ihnen dann mit, wie lange Sie sich maximal in der Sonne aufhalten sollten [18].
Sonnenbrand behandeln
Ist die Haut erstmal verbrannt, ist der Schaden an den Zellen angerichtet – das dadurch erhöhte Hautkrebsrisiko lässt sich nicht wieder umkehren. Die Haut reagiert aber auch mit Entzündungen, wird trocken und zu warm.
Einen schweren Sonnenbrand mit Blasenbildung sollten Sie von Ärzt*innen behandeln lassen. Verbrennungen dritten Grades sind sogar oft ein Fall für das Krankenhaus, um sicherzugehen, dass es nicht zu gefährlichen Infektionen kommt.
Meistens fallen die Sonnenbrände aber leichter aus. Gegen Rötungen, Brennen und Jucken können Sie dann mit den richtigen Maßnahmen etwas tun. Meistens genügt es, die betroffenen Stellen feucht und kühl zu halten [19].
Was bringen Après-Sun-Lotions und Co.?
Après-Sun-Produkte können Ihrer Haut unter Umständen helfen, sich von den Strapazen der Sonnenstrahlen zu erholen. Sie kühlen die ausgetrocknete Haut und spenden ihr Flüssigkeit. Dazu sollen sich beispielsweise Gels mit Aloe Vera eignen, die möglicherweise auch entzündungshemmend und antioxidativ wirken [20]. Studien kommen allerdings zu unterschiedlichen Ergebnissen – manche Forschende schreiben Aloe Vera eine lindernde Wirkung zu, bezweifeln aber, dass die Pflanzenextrakte die Heilung der Haut beschleunigen [21], [22].
Achten Sie generell darauf, welche Zusatzstoffe in Lotionen stecken. Fetthaltige Cremes können eine Barriere erzeugen, die Wärme in der Haut einsperrt und sie am Abkühlen hindert. Manche Produkte enthalten außerdem lokale Betäubungsmittel mit Benzocain oder Lidocain – diese Stoffe können die Haut irritieren und den Heilungsprozess verlangsamen. Ähnliches gilt für Lotionen, denen Duftstoffe zugesetzt sind [20].
Hausmittel und Tipps gegen Sonnenbrand
Kühlen, kühlen, kühlen – so sollte Ihre Devise bei Sonnenbrand lauten. Alles, was die Haut dabei unterstützt, die angestaute Wärme loszuwerden, wirkt den Beschwerden entgegen. Das können Umschläge mit kalten Kompressen, Quark oder kaltem Tee sein, Brandgel aus der Apotheke oder schlichtweg kaltes Wasser. Eis und Kühlpacks sind nicht optimal, weil sie die Haut zu stark abkühlen. Trinken Sie außerdem viel Wasser – das hilft Ihrem Körper, die verbrannten Hautstellen mit Flüssigkeit zu versorgen.
Meiden Sie andere Hausmittel wie Zitrone, Salz und Essig. Sie reizen die Haut und bescheren Ihnen eher zusätzliche Schmerzen, ohne die Heilung der Haut zu fördern.
Sind die Schmerzen groß, können Schmerzmittel Ihnen vorübergehend Linderung verschaffen. Greifen Sie dazu am besten zu entzündungshemmenden Wirkstoffen wie Ibuprofen. Ärzt*innen können gegen stärkeren Sonnenbrand entzündungshemmende und schmerzlindernde Cremes oder Lotionen verschreiben [19], [23].
Quellen
[1] D. M. Holman, Z. Berkowitz, G. P. Guy, A. M. Hartman, und F. M. Perna, „The association between demographic and behavioral characteristics and sunburn among U.S. adults - National Health Interview Survey, 2010“, Prev Med, Bd. 63, S. 6–12, Juni 2014, doi: 10.1016/j.ypmed.2014.02.018.
[2] D. B. Buller u. a., „Prevalence of sunburn, sun protection, and indoor tanning behaviors among Americans: Review from national surveys and case studies of 3 states“, Journal of the American Academy of Dermatology, Bd. 65, Nr. 5, S. S114.e1-S114.e11, Nov. 2011, doi: 10.1016/j.jaad.2011.05.033.
[3] D. M. Holman, H. Ding, G. P. Guy Jr, M. Watson, A. M. Hartman, und F. M. Perna, „Prevalence of Sun Protection Use and Sunburn and Association of Demographic and Behaviorial Characteristics With Sunburn Among US Adults“, JAMA Dermatology, Bd. 154, Nr. 5, S. 561–568, Mai 2018, doi: 10.1001/jamadermatol.2018.0028.
[4] C. McKenzie, W. J. Nahm, C. A. Kearney, und J. G. Zampella, „Sun-protective behaviors and sunburn among US adults“, Arch Dermatol Res, Feb. 2023, doi: 10.1007/s00403-023-02547-z.
[5] E. Rehfuess und World Health Organization, Global solar UV index: a practical guide. Geneva, Switzerland: World Health Organization, 2002.
[6] M. E. Darvin, W. Sterry, J. Lademann, und A. Patzelt, „Alcohol consumption decreases the protection efficiency of the antioxidant network and increases the risk of sunburn in human skin“, Skin Pharmacol Physiol, Bd. 26, Nr. 1, S. 45–51, 2013, doi: 10.1159/000343908.
[7] Robtert Koch Institut, „Krebs - Malignes Melanom der Haut“. https://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Krebsarten/Melanom/melanom_node.html (zugegriffen 26. April 2019).
[8] M. de Troya-Martín u. a., „Prevalence and predictors of sunburn among beachgoers“, Photodermatol Photoimmunol Photomed, Bd. 34, Nr. 2, S. 122–129, März 2018, doi: 10.1111/phpp.12354.
[9] B. Petersen, E. Thieden, P. A. Philipsen, J. Heydenreich, A. R. Young, und H. C. Wulf, „A sun holiday is a sunburn holiday“, Photodermatol Photoimmunol Photomed, Bd. 29, Nr. 4, S. 221–224, Aug. 2013, doi: 10.1111/phpp.12048.
[10] T. B. Fitzpatrick, „The Validity and Practicality of Sun-Reactive Skin Types I Through VI“, Arch Dermatol, Bd. 124, Nr. 6, S. 869–871, Juni 1988, doi: 10.1001/archderm.1988.01670060015008.
[11] Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP), „S3-Leitlinie Prävention von Hautkrebs“, S. 231, 2014.
[12] S. Eilers u. a., „Accuracy of Self-report in Assessing Fitzpatrick Skin Phototypes I Through VI“, JAMA Dermatol, Bd. 149, Nr. 11, S. 1289–1294, Nov. 2013, doi: 10.1001/jamadermatol.2013.6101.
[13] K. Skotarczak, A. Osmola-Mankowska, M. Lodyga, A. P. Ska, M. Mazur, und Z. Adamski, „Photoprotection: facts and controversies“, S. 15.
[14] R. M. Lucas, R. E. Neale, S. Madronich, und R. L. McKenzie, „Are current guidelines for sun protection optimal for health? Exploring the evidence“, Photochem. Photobiol. Sci., Bd. 17, Nr. 12, S. 1956–1963, Dez. 2018, doi: 10.1039/C7PP00374A.
[15] Stiftung Warentest, „Sonnenschutzmittel - Vier sind sehr gut und günstig - Stiftung Warentest“. https://www.test.de/Test-Sonnencreme-und-Sonnenspray-fuer-Erwachsene-4868984-0/ (zugegriffen 29. April 2019).
[16] „Sonnencreme: Was Menschen schützt und dem Meer nicht schadet“, BUND - BUND für Naturschutz und Umwelt in Deutschland. https://www.bund.net/bund-tipps/detail-tipps/tip/sommer-sonne-sonnencreme-was-menschen-schuetzt-und-dem-meer-nicht-schadet/ (zugegriffen 21. Juni 2023).
[17] „UV-Schutz durch Kleidung“, Bundesamt für Strahlenschutz. https://www.bfs.de/DE/themen/opt/uv/schutz/kleidung/kleidung.html (zugegriffen 9. Juni 2023).
[18] D. Ä. G. Ärzteblatt Redaktion Deutsches, „Hautkrebs: Tragbarer Hautsensor gibt UV-Alarm über Smartphone“, Deutsches Ärzteblatt, 7. Dezember 2018. https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/99681/Hautkrebs-Tragbarer-Hautsensor-gibt-UV-Alarm-ueber-Smartphone (zugegriffen 24. April 2019).
[19] A. Han und H. I. Maibach, „Management of acute sunburn“, Am J Clin Dermatol, Bd. 5, Nr. 1, S. 39–47, 2004, doi: 10.2165/00128071-200405010-00006.
[20] Mayo Clinic, „Sunburn - Diagnosis and treatment“. https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/sunburn/diagnosis-treatment/drc-20355928 (zugegriffen 26. April 2019).
[21] M. H. Radha und N. P. Laxmipriya, „Evaluation of biological properties and clinical effectiveness of Aloe vera: A systematic review“, J Tradit Complement Med, Bd. 5, Nr. 1, S. 21–26, Dez. 2014, doi: 10.1016/j.jtcme.2014.10.006.
[22] P. Puvabanditsin und R. Vongtongsri, „Efficacy of aloe vera cream in prevention and treatment of sunburn and suntan“, J Med Assoc Thai, Bd. 88 Suppl 4, S. S173-176, Sep. 2005.
[23] A. L. Miners, „The diagnosis and emergency care of heat related illness and sunburn in athletes: A retrospective case series“, J Can Chiropr Assoc, Bd. 54, Nr. 2, S. 107–117, Juni 2010.