Wenn Schwitzen krankhaft wird, kann das schwer auf die Psyche schlagen. Lesen Sie, was dabei im Körper vor sich geht und mit welchen Maßnahmen Sie gegen starkes Schwitzen, Hyperhidrose und Nachtschweiß vorgehen können.
Schwitzen ist eine wichtige Körperfunktion. Doch im Alltag nehmen wir es vor allem als leidiges Thema wahr. Wir verbinden es mit unschönen Schweißflecken und mit unangenehmem Geruch. Oft tritt es in Situationen auf, in denen wir es absolut nicht gebrauchen können, beim ersten Date oder im Vorstellungsgespräch. Doch bei einem bis drei Prozent der Menschen erreicht das Schwitzen eine ganz andere Dimension: Sie leiden unter der sogenannten Hyperhidrose, einer Erkrankung, bei der der Schweiß auch ohne Hitze und Sport in Strömen fließt. Die Ursachen dafür sind nach wie vor unklar – aber es gibt Therapien, die das übermäßige Schwitzen eindämmen können.
Erfahren Sie in diesem Artikel, warum manche Menschen mehr schwitzen als andere, wann es zur Hyperhidrose kommt und wie sich behandeln lässt. Außerdem: Was Nachtschweiß ist und was Sie dagegen tun können.
Warum schwitzen Menschen?
Damit Ihr Körper optimal funktioniert, versucht er, eine Betriebstemperatur von ungefähr 37 Grad Celsius zu halten. Bei starken Schwankungen kann es zu einer Unterkühlung kommen oder zu erhöhten Temperaturen (Fieber)[1]. Läuft Ihr Körper zu warm, muss er gegensteuern – also etwa, wenn es um Sie herum heiß ist, wenn Ihre Muskeln beim Sport aktiv sind und wenn scharfes Essen oder Alkohol Ihren Stoffwechsel ankurbeln. Der Körper produziert dann Schweiß, der schnell verdunstet und dadurch die Haut kühlt[2].
Wussten Sie schon? Schweiß besteht vor allem aus Wasser, enthält aber auch Mineralstoffe wie Magnesium und Kalzium.
Es gibt aber noch eine zweite Art von Schwitzen: das emotionale Schwitzen. Sie kennen es aus Situationen, in denen Sie nervös sind, Angst haben, sich erschrecken oder wütend sind. Solche Emotionen lassen den Körper Stresshormone wie Cortisol ausschütten. Die Hormone aktivieren Nerven, die den Schweißdrüsen mitteilen, dass sie Schweiß absondern sollen. Auch sexuelle Erregung kann zu emotionalem Schwitzen führen[3].
Wie produziert der Körper Schweiß?
Um seine Temperatur zu steuern, verfügt Ihr Körper über rund vier Millionen sogenannte ekkrine Schweißdrüsen. Diese Drüsen sind vor allem dafür da, Flüssigkeit abzugeben und die Haut zu kühlen. An den Handflächen, an den Fußsohlen und in den Achselhöhlen liegen diese Drüsen besonders dicht beieinander, hier gibt der Körper viel Schweiß ab[3].
In der Pubertät werden dann zusätzlich die Duftdrüsen (apokrine Schweißdrüsen) aktiv. Sie kommen vor allem unter den Achseln und im Genitalbereich vor. Sie geben über Haare öligen Schweiß ab, der zunächst geruchslos ist. Auf der Haut wird er von Bakterien abgebaut, woraufhin der charakteristische und oft unangenehme Schweißgeruch entsteht. Die Duftstoffe haben durchaus ihren Sinn – unter anderem kann der Schweißgeruch andere vor Gefahr warnen. Außerdem entsteht durch ihn auch unser individueller Körpergeruch, der unterbewusst bei der Partnerwahl eine Rolle spielen soll[4].
Schwitzen Schnabeltiere Milch? Schnabeltiere sind Säugetiere, die Eier legen. Weil ihre Weibchen keine Zitzen haben, geben sie ihre Milch über Milchdrüsen am Körper in ihr Fell ab – es sieht aus, als würden sie Milch schwitzen. Die Schnabeltier-Jungen lecken die Milch dann aus dem Fell auf[5].
Warum schwitzen manche Menschen stärker als andere?
Dass Menschen unterschiedlich stark schwitzen, ist ganz normal. Die Schweißproduktion ist unter anderem genetisch bedingt. Manche Menschen neigen also einfach von Natur aus dazu, viel zu schwitzen. Schwitzen hängt außerdem vom Geschlecht ab. Frauen haben zwar mehr Schweißdrüsen als Männer, ihre Drüsen produzieren aber weniger Schweiß[3].
Auch wie viel Fett und Muskeln Sie im Körper haben, spielt eine Rolle. Laut kanadischen Forscher*innen ist der Fettanteil aber viel weniger entscheidend als häufig angenommen wird. Wichtiger sei die Körpergröße und die angeborene Neigung zum Schwitzen. In ihrer Studie aus dem Jahr 2015 konnten Übergewicht und Fitness nur ein bis vier Prozent der Unterschiede beim Schwitzen erklären. Der Rest ging vor allem auf die Körpergröße zurück sowie auf das individuelle Maß, in dem der Körper Hitze produziert[6].
Warum schwitzen manche Menschen kaum oder gar nicht?
Schwitzen ist eine wichtige Körperfunktion, die uns vor dem Überhitzen und so auch vor gefährlichen Hitzschlägen schützt. Bei manchen Menschen ist diese Funktion gestört. Mediziner sprechen von einer Hypohidrose, wenn Sie kaum schwitzen und von einer Anhidriose, wenn Sie gar nicht schwitzen.
Beide Formen können sich auf bestimmte Hautbereiche beschränken oder auf den ganzen Körper ausweiten. Menschen mit Hypohidrose oder Anhidrose sind meist sehr hitzeempfindlich. Weil ihr Körper sich nicht richtig durch Schweiß abkühlen kann, reagieren sie mit Schwindel, Schwächegefühl und Abgeschlagenheit[7].
Mögliche Ursachen für eine Hypohidrose oder Anhidrose sind[7,8]:
- Nervenschäden (Neuopathien), zum Beispiel aufgrund von Diabetes oder Alkoholismus
- Hautschäden, zum Beispiel von Verbrennungen oder von Hautkrankheiten wie der Psoriasis
- Bestimmte Medikamente, vor allem sogenannte Anticholinergika (unter anderem gegen überaktive Blase, Depressionen und Morbus Parkinson)
Tipp: Ihnen fällt jetzt auf, dass Sie so gut wie gar nicht schwitzen und vielleicht auch noch eine der genannten Ursachen auf Sie zutreffen? Dann kann es sich lohnen, dem nachzugehen und den mangelnden Schweiß mit einem Arztbesuch abzuklären.
Wussten Sie schon? Ein sehr seltenes Syndrom namens Chromhidrose lässt Menschen bunt schwitzen. Es wurde bereits roter, blauer, schwarzer und grünlicher Schweiß beobachtet, meist an Wangen, Achseln oder Brustwarzen. Die Ursachen sind noch unklar – einzelne Fallstudien bringen das farbige Schwitzen mit so unterschiedlichen Auslösern wie Schwermetallbelastungen und Cranberry-Saft in Verbindung[9,10].
Schwitzen und Mineralstoffe
Über den Schweiß geben Sie nicht nur Wasser ab, sondern auch Mineralstoffe wie Magnesium und Zink. Sind Sie sportlich sehr aktiv, kann es sein, dass sich durch Schwitzen und Ihre Muskelaktivität Ihr Bedarf an bestimmten Mineralstoffen erhöht. Wissenschaftler*innen haben etwa festgestellt, dass Menschen nach extrem kräftezehrender Aktivität zehn bis 20 Prozent mehr Magnesium brauchen. Das betrifft aber eher Leistungssportler*innen, die sich deswegen bewusst magnesiumreich ernähren sollten[11]. Ähnliches gilt für Zink und das Spurenelement Eisen[12].
Expert*innen raten aber davon ab, auf Verdacht Nahrungsergänzungsmittel mit Mineralstoffen zu nehmen. Die Mineralien können schädliche Effekte haben, wenn Sie zu viel davon aufnehmen[13]. Deswegen kann es sinnvoll sein, wenn Sie zum Beispiel Ihre Versorgung mit Zink und Magnesium testen, bevor Sie zu Nahrungsergänzungsmitteln greifen.
Lesen Sie in unseren Artikeln über Eisen, über Zink, über Magnesium und über Selen, warum die Nährstoffe wichtig sind und in welchen Lebensmitteln sie stecken.
Starkes Schwitzen – was ist eine Hyperhidrose?
Bei einer Hyperhidrose schwitzen Sie regelmäßig heftig und ohne ersichtlichen Grund, meist unter den Achseln, an den Handflächen oder Fußsohlen[14]. Die Krankheit kommt bei Menschen auf der ganzen Welt vor – Forscher*innen beobachteten, dass in Vancouver, Kanada ein ähnlicher Anteil Proband*innen betroffen war wie in Shanghai, China[15]. Hyperhidrose bricht meistens in der Pubertät aus, in Phasen, in denen Jugendliche hormonelle Veränderungen durchlaufen[16].
In der westlichen Welt haben Studien zufolge zwischen einem und drei Prozent der Menschen im Laufe Ihres Lebens mit einer Hyperhidrose zu kämpfen [17]. Stark zu schwitzen ist gesellschaftlich nicht besonders erwünscht. Gerade deswegen leiden viele der Betroffenen beträchtlich darunter. In einer brasilianischen Studie gab die Hälfte der Proband*innen an, dass das starke Schwitzen ihre Lebensqualität deutlich beeinträchtigt[18].
Was sind die Ursachen einer sekundären Hyperhidrose?
Leiden Sie unter einer sekundären Hyperhidrose, sorgt eine andere Krankheit dafür, dass das Schwitzen überhand nimmt. Meistens schwitzen Betroffene dann am ganzen Körper, in einigen Fällen auch nachts. Krankheiten, die zu einer sekundären Hyperhidrose führen, sind zum Beispiel[2]:
- Hormonelle Störungen wie Diabetes mellitus
- Neurologische Störungen wie Gehirnentzündung (Enzephalitis) und Morbus Parkinson
- Infektionen wie Malaria und Grippe
- Unterzuckerung und Kreislaufschock
Tipp: Leiden Sie unter starkem Schwitzen, kann es sich lohnen, erst einmal abzuklären, ob Sie nicht unter einer der genannten Krankheit leiden.
Woher kommt die primäre Hyperhidrose?
Bei einer primären Hyperhidrose ist das starke Schwitzen das eigentliche Problem und nicht nur Symptom einer anderen Krankheit. In der Regel beschränkt sich die Hyperhidrose auf bestimmte Körperstellen, meist auf Achseln, Handfläche oder Fußsohle.
Die genauen Ursachen sind noch unklar. Forscher*innen untersuchen gerade unter anderem, welche Rolle die genetische Veranlagung und Veränderungen in Bündeln von Nervenzellen (Ganglien) spielen. In der Regel gibt es keine klare Ursache[19].
Was sind die Symptome der Hyperhidrose?
Oft genügen schon leicht erhöhte Außentemperaturen und leichte Aktivität, um Betroffene ins Schwitzen zu bringen. Auch emotionale Reize wie Freude und Angst können bei Hyperhidrose heftige Schweißausbrüche an Handflächen, Fußsohlen und Achselhöhlen auslösen. Typisch ist, dass sich das starke Schwitzen auf diese Körperteile beschränkt. Außerdem tritt die primäre Hyperhidrose so gut wie immer tagsüber auf[4].
Welche Folgen hat eine Hyperhidrose?
Schwitzen Sie zu viel, kann das verschiedene Probleme mit sich bringen. Zum einen macht das ständig feuchte Milieu auf der Haut Infektionen mit Bakterien und Pilzen wahrscheinlicher und kann so unter anderem zu Fußpilz führen[4].
Der Schweiß kann darüber hinaus auf die Psyche schlagen, das Sozial- und Berufsleben erschweren und sogar Stress und Depressionen fördern. Häufig schämen sich Betroffene für ihre Schweißausbrüche – manche beginnen sogar, deswegen Kontakte zu anderen zu meiden und sich zurückzuziehen[18,20,21].
Therapie – was hilft gegen das Schwitzen?
Die Behandlung hängt davon ab, wie heftig eine Hyperhidrose ausfällt und an welchen Körperstellen das übermäßige Schwitzen auftritt. Die Methoden reichen von Hausmitteln über Cremes, Tabletten und Stromwasser-Bäder bis hin zu operativen Eingriffen.
Hausmittel und Selbsthilfe: Salbei, Sport, Abnehmen
In einem gewissen Maß können Sie selbst dazu beitragen, das Schwitzen zu reduzieren. Tatsächlich hilft Sport auf Dauer: Gewöhnt sich Ihr Körper an regelmäßige Bewegung, werden Ihre Muskeln bei kleinen Anstrengungen nicht so schnell warm. Ihr Körper muss dann nicht sofort beginnen, den kühlenden Schweiß abzugeben.
Sie können außerdem mit diesen Maßnahmen das Schwitzen im Alltag reduzieren[4]:
- Tragen Sie leichte, luftdurchlässige Kleidung und Schuhe aus Leder
- Nehmen Sie nicht zu viel Koffein und scharfe Gewürze zu sich
- Hören Sie mit dem Rauchen auf
- Nehmen Sie an Gewicht ab
- Stehen Sie unter Stress, führen Sie vor dem Schlafengehen Entspannungstechniken durch
Als alternatives Heilmittel kommt bei Hyperhidrose häufig das Heilkraut Salbei zum Einsatz, zum Beispiel als Salbei-Tee oder in Form von Tabletten oder Tropfen mit Salbeiextrakt. Die Studienlage ist derzeit noch dünn. Einzelnen Fallstudien und Berichten aus der Praxis zufolge kann Salbei unter Umständen als unterstützende Therapie eingesetzt werden. Salbei alleine genügt aber nicht, um starkes Schwitzen effektiv zu lindern[22].
Antitranspirante und Medikamente
Bei einer leichten bis mittelschweren Hyperhidrose können Ihnen Ärzt*innen sogenannte Antitranspirante verschreiben. Dabei handelt es sich um schweißhemmende Mittel, die Sie auf die Haut auftragen. Sie kommen zum Beispiel als Creme oder Deoroller vor. Der gängigste Wirkstoff sind Aluminiumsalze. Sie verschließen die Ausgänge der Schweißdrüsen, sodass weniger Schweiß austritt[2,22].
Hilft die Behandlung mit Aluminiumsalzen nicht oder fällt Ihre Hyperhidrose sehr schwer aus, kommen weitere Therapien zum Einsatz, wie die ein Strombad (Leitungswasser-Iontophorese), die Behandlung mit Botolinumtoxin und operative Eingriffe. Sorgen die Schweißausbrüche für Stress, Scham und psychische Probleme, kann zusätzlich eine Psychotherapie sinnvoll sein.
Als ergänzende Therapie kommen Medikamente infrage, vor allem sogenannte Anticholinergika. Diese Mittel reduzieren die Schweißproduktion im ganzen Körper, in der Regel aber nur für kurze Zeit. In Studien brachen aber einige Teilnehmer die Therapie ab, weil es teilweise deutliche Nebenwirkungen gab, wie trockener Mund, Verstopfungen, Konzentrationsschwierigkeiten und Sehstörungen[22,23].
Sind Aluminiumsalze schädlich?
Eine Untersuchung der Stiftung Warentest ergab, dass nur Deodorants mit Aluminiumsalzen effektiv vor Schweißgeruch schützen. Aluminium aus Deos stehen im Verdacht, Krankheiten wie Brustkrebs und Alzheimer zu fördern – allerdings konnten Wissenschaftler*innen bislang keine Hinweise auf einen Zusammenhang finden. Wollen Sie nicht auf aluminiumhaltiges Deo verzichten, wenden Sie es am besten nicht auf gereizte Haut an, wie nach dem Rasieren. Durch die Hautreizungen gelangt das Aluminium leichter in den Körper[22,24].
Iontophorese – Stromwasserbad gegen Schwitzen
Bei dieser Therapie tauchen Sie die betroffenen Stellen für 20 bis 30 Minuten in ein Wasserbad, das unter leichten Strom gesetzt ist[22]. Viele Ärzt*innen setzen die Iontophorese bei einer Hyperhidrose an Handflächen und Fußsohlen als Therapie erster Wahl ein. Das liegt zum einen daran, dass die Therapie sich in vielen Studien als wirksam erwiesen hat – obwohl Wissenschaftler*innen noch nicht genau verstehen, wie die Iontophorese gegen das Schwitzen hilft. Zum anderen gibt es kaum Nebenwirkungen und die Therapie ist relativ einfach durchzuführen. Hat Ihr Arzt oder Ihre Ärztin Sie eingewiesen, erhalten Sie ein Gerät für zuhause und können sich selbst Ihre Stromwasserbäder machen[25].
Botulinumtoxin – Spritzen schalten Schweißdrüsen aus
Das Nervengift Botulinumtoxin, auch bekannt unter dem Produktnamen Botox, ist heutzutage vor allem dafür bekannt, Falten auf der Stirn zu glätten. Doch es kann auch übermäßiges Schwitzen stoppen. Wird Botulinumtoxin an die richtige Stelle gespritzt, lähmt es Nerven, die Schweißdrüsen anregen. In der Achselhöhle sind dafür 15 bis 20 gezielte Injektionen nötig, an Händen und Füßen 40 bis 50. Die Wirkung wurde in Studien erwiesen: Die Behandlung kann die Schweißausbrüche für mehrere Monate unterbinden[26].
Operative Eingriffe bei Hyperhidrose
Es kommt relativ selten und nur in schweren Fällen vor, dass Ärzt*innen bei einer Hyperhidrose einen operativen Eingriff empfehlen. Die Operationen können sehr wirksam sein, gehen aber auch mit möglichen Nebenwirkungen einher, wie Narben, Infektionen und verstärktem Schwitzen an anderen Körperstellen. Die Optionen sind[22,27]:
- Schweißdrüsen entfernen: Diese Methode setzen Ärzt*innen unter den Achseln ein. Heutzutage schneiden sie nicht mehr ganze Bereiche heraus, sondern schaben Schweißdrüsen gezielt aus.
- Thorakale Sympathektomie: An den Handflächen, seltener an den Fußsohlen, können Ärzt*innen mit einem winzigen Schnitt bestimmte Nervenbündel ausschalten, die das Schwitzen anregen.
Nachtschweiß – nächtliches Schwitzen
Dass es warme Sommernächte gibt, in denen Sie ins Schwitzen kommen, ist ganz normal. Doch manche Menschen schwitzen nachts regelmäßig so sehr, dass sie mit durchnässter Kleidung aufwachen. Dann gilt es, den Ursachen auf den Grund zu gehen – denn Nachtschweiß hängt meistens mit anderen Problemen und Krankheiten zusammen.
Welche Ursachen hat Nachtschweiß?
Nachtschweiß kann auf viele verschiedene Dinge hinweisen, es ist meist kein klares Symptom für eine Krankheit. Oft ist es einfach die Umgebung im Schlafzimmer, die zum nächtlichen Schwitzen führt: die Heizung, die zu hoch aufgedreht ist, die zu dicke Bettdecke im Sommer, die zu warme Kleidung. Die empfohlene Raumtemperatur zum Schlafen liegt bei 18 bis 20 Grad.
Weitere Ursachen, die Forscher*innen und Ärzt*innen beobachtet haben, sind[28,29]:
- Alkohol, Drogen und bestimmte Medikamente, vor allem Antidepressiva
- Schlafprobleme wie Schlafapnoe, Restless-Legs-Syndrom und Albträume
- bestimmte Krankheiten, zum Beispiel Diabetes, Rheuma und Infektionserkrankungen wie Grippe und Erkältung, Tuberkulose, HIV
- Psychische Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen und chronischer Stress
- Wechseljahre bei Frauen
Welche Bettdecke sollte ich bei Nachtschweiß nutzen?
Nutzen Sie im Sommer nicht dieselben Bettdecken wie im Winter. Wenn es draußen wärmer wird, können Sie in der Regel auf eine dünnere Decke umsteigen oder Ihre zusätzliche Kuscheldecke weglassen. Bettdecken mit Federn oder Daunen sind bei nächtlichem Schwitzen angenehm, da sie viel Flüssigkeit aufnehmen und Wärme fernhalten. Geeignet sind zudem Bezüge, die Wärme schnell nach außen abgeben oder kühlend wirken, wie solche aus Seide, Baumwolle, Schürwolle und Kamelhaar.
Schwitzen und Hyperhidrose – auf einen Blickt
Warum Schwitzen wir Menschen?
Schweiß, der auf der Haut verdunstet, hilft, unseren Körper kühl zu halten. Zu diesem Zweck haben wir Millionen von Schweißdrüsen am ganzen Körper.
Was passiert bei einer Hyperhidrose?
Bei einer Hypherhidrose schwitzen Sie viel zu stark. Oft lösen schon kleine Anstrengungen und emotionale Reize wie Freude, Angst und Trauer Schweißausbrüche aus. Die Hyperhidrose kann die Folge einer anderen Krankheit sein, etwa von Infektionskrankheiten wie Grippe und Erkältung. In anderen Fällen gibt es keine klare Ursache, man spricht dann von einer primären Hyperhidrose.
Was kann ich gegen eine Hyperhidrose tun?
Bei nur leicht verstärktem Schwitzen hilft es oft, generell mehr Sport zu machen, Stress entgegenzuwirken und Schweißtreiber wie Kaffee, scharfe Gewürze und Alkohol zu meiden. Eine stärkere Hyperhidrose lässt sich mit speziellen Hautcremes und Deorollern, Stromwasserbädern, Medikamenten, Spritzen mit Botulinumtoxin und, in sehr schweren Fällen, mit kleinen operativen Eingriffen behandeln.
Warum schwitze ich nachts?
Der sogenannte Nachtschweiß tritt oft in Zusammenhang mit bestimmten Erkrankungen auf. Er ist beispielsweise ein Symptom von Diabetes, Schlafproblemen, psychischen Erkrankungen, Infektionskrankheiten und den Wechseljahren bei der Frau. In manchen Fällen sind allerdings auch nur die Umgebung, das Schlafzimmer und das Bett, zu warm.
Quellenangaben
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