Verschiedene Arten von Würmern und anderen Parasiten können im menschlichen Körper leben, dort Beschwerden verursachen und Krankheiten auslösen. Schützen kann Sie die richtige Hygiene – vor allem auf Reisen.
Alleine im Jahr 2010 infizierten sich nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO weltweit mehr als 400 Millionen Menschen mit den gängigsten Würmern und anderen Parasiten [1]. Nicht immer machen sich die unerwünschten Mitbewohner in unserem Körper mit Beschwerden bemerkbar. Doch einige von ihnen können unangenehme und gefährliche Krankheiten auslösen und sind vor allem in tropischen und ärmeren Ländern ein echtes Gesundheitsproblem.
Lesen Sie in diesem Artikel, was Parasiten sind, welche im menschlichen Körper vorkommen und wie Sie die Parasiten feststellen, behandeln und ihnen vorbeugen können. Außerdem stellen wir Ihnen einige der Parasiten näher vor: Bandwürmer, Fadenwürmer, Saugwürmer und die einzelligen Parasiten (Protozoen).
Was sind Parasiten?
Parasiten sind Lebensformen, die auf Kosten einer anderen Kreatur leben, ihres Wirtes. Die Parasiten ernähren sich von ihrem Wirt oder dessen Nahrung, schaden ihm dabei und leben oft auch in ihm [2].
Welche Parasiten leben im Körper?
Grob lassen die Parasiten in Endoparasiten und Ektoparasiten unterteilen.
Endoparasiten leben im Inneren ihres Wirtes, also zum Beispiel im Darm von Menschen und Tieren. Zu den Parasiten, die häufig den Menschen befallen, gehören Bandwürmer, Fadenwürmer, Saugwürmer (Egel) und tierische Einzeller (Protozoen). Rund 300 verschiedene Arten von Würmern und 100 Protozoen können den menschlichen Darm besiedeln, auch wenn nicht alle von ihnen Krankheiten auslösen [3].
Ektoparasiten leben außerhalb des Körpers – aber trotzdem auf Kosten des Wirtes. Zu dieser Gruppe gehören blutsaugende Insekten wie Läuse, Flöhe, Stechmücken und Zecken. Diese Ektoparasiten können Krankheiten von Wirt zu Wirt übertragen, berüchtigte Beispiele hierfür: die durch Stechmücken übertragene Malaria und die durch Zecken übertragene Borreliose.
Wussten Sie schon? Wenn Mitbewohner in Ihrem Körper Ihnen eher schaden, sprechen Fachleute von Parasitismus. Ziehen wiederum beide Spezies einen Nutzen aus ihrer Beziehung zueinander, nennt man das eine Symbiose. Symbiosen sind typisch für unsere Darmflora, wir Menschen gehen sie zum Beispiel mit „guten“ Darmbakterien wie den Laktobazillen und Bifidobakterien ein [4].
Wie bekommt man einen Parasiten?
Die Parasiten, die im menschlichen Darm leben, gelangen in der Regel über verunreinigtes Trinkwasser und Nahrungsmittel in den Körper. Die Parasiten oder ihre Eier stecken meist im Kot befallener Tiere und können darüber auf Felder, ins Grundwasser oder auch in den Sand auf dem Spielplatz gelangen. Einige Parasiten werden außerdem direkt von Tier zu Menschen oder, seltener, von Mensch zu Mensch übertragen. Das passiert in der Regel über Schmierinfektionen, also über Partikel aus dem Kot, die über Oberflächen oder Berührungen weitergegeben werden [5].
Eine Ausnahme ist der Zwergfadenwurm, der über die nackte Haut in den Körper eintritt – mehr dazu erfahren sie weiter unten im Kapitel über Fadenwürmer.
Die meisten Infektionen mit Darmparasiten und Bandwürmer kommen in Europa nur selten vor und sind vor allem in den Subtropen und Tropen sowie in Ländern mit niedrigeren Hygienestandards verbreitet. Haben Menschen in Österreich einen solchen Parasiten im Körper, haben sie sich den Erreger häufig auf einer Reise eingeholt.
Sind Parasiten gefährlich?
Parasiten sind oft nicht direkt lebensgefährlich. Denn sie profitieren davon, dass ihr Wirt lange lebt und so auch ihr Überleben sichert. Doch in einigen Fällen können sie schwere Krankheiten übertragen oder selbst verursachen.
Endoparasiten, die im Körper leben, können dort jahrelang verbleiben und nach und nach problematisch werden. In Ländern mit niedrigem Einkommen und Hygienestandards sind die von Würmern und Darmparasiten verursachten schweren Durchfallerkrankungen eine häufige Todesursache. Außerdem können Parasiten einen Nährstoffmangel wie einen Vitamin-B12-Mangel wahrscheinlicher machen, da sie bestimmte Vitamine und Mineralstoffe im Körper verbrauchen [2].
Gut zu wissen: Auch Viren und Bakterien leben auf Kosten ihres Wirtes – also parasitär. Da sie aber so eng mit den von ihnen verursachten Krankheiten verbunden werden, bezeichnet man sie meistens eher als Krankheitserreger oder, in der Fachsprache, als Pathogene.
Wie werden Parasiten im Körper festgestellt?
Natürlich können Sie nicht in Ihren Körper hineinsehen – aber einige Parasiten hinterlassen Spuren. Manchmal genügt schon das bloße Auge, um sie im Stuhl zu erkennen, zum Beispiel wenn ein Teil der Haut eines Bandwurms mit ausgeschieden wird. In anderen Fällen sind kleine Würmer oder Wurmeier zu sehen.
Meistens sind die Parasiten aber nicht mit dem bloßen Auge erkennbar. Einige solcher Darmparasiten und Würmer können Labore in Stuhlproben unter dem Mikroskop feststellen. Wurmeier sind allerdings in der Regel erst einen bis drei Monate nach der Infektion nachweisbar [6].
Wie kann ich mich auf Darmparasiten testen lassen?
Viele Parasiten können Sie mit einem Darmparasiten Test in einer Stuhlprobe feststellen lassen. Typischerweise wird die Probe im Labor auf Parasiten wie Rinder- und Schweinebandwurm, Zwergfadenwürmer, Peitschenwürmer sowie auf Amöben, Blastozysten, Kryptosporidien und Lamblien untersucht.
Einige Parasiten lassen sich auch in Stuhlproben nicht nachweisen. Wenn Ihre Symptome auf einen Wurmbefall oder ähnliches hinweisen, können Ärzt*innen auch bildgebende Verfahren wie Röntgen oder MRT, Magen- und Darmspiegelungen sowie Bluttests einsetzen [6].
Parasiten behandeln und vorbeugen
Sie sollten die unerwünschten Mitbewohner schnell therapieren lassen, wenn sie erkannt werden. Die richtige Hygiene senkt das Risiko einer Infektion.
Wie werden Parasiten im Körper bekämpft?
Die meisten Parasiten im Darm lassen sich medikamentös behandeln. Gegen einzellige Parasiten kommen meist Antibiotika zum Einsatz, gegen Würmer spezielle Anti-Wurm-Mittel (Anthelminthika). Kommt es zu heftigen Durchfällen, können auch Wasser und Elektrolyte zugeführt werden, um den Verlust von Flüssigkeit auszugleichen.
In einigen Fällen müssen Ärzt*innen Würmer oder von Würmern befallenes Gewebe auch operativ entfernen.
Oft kann es sinnvoll sein, nach einer Anti-Parasiten-Therapie zu überprüfen, in welchem Zustand sich die Darmflora befindet. Denn Antibiotika, Anthelminthika und Durchfälle können die Zusammensetzung der Darmbakterien durcheinanderbringen und so die Darmgesundheit beeinträchtigen. Mit den richtigen Prä- und Probiotika helfen Sie Ihrem Darm dabei, die Darmflora schneller wiederaufzubauen [5].
Wie kann ich Parasiten im Körper vorbeugen?
Wenn Sie einer Infektion mit Parasiten vorbeugen wollen, ist die richtige Hygiene entscheidend. Folgende Grundsätze werden etwa durch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und in der Reisemedizin empfohlen [5], [6]:
- Waschen sie sich regelmäßig und gründlich Ihre Hände.
- Waschen Sie Obst, Gemüse und Pilze gründlich. Das gilt vor allem für Lebensmittel, die nah am Boden wachsen, wie Beeren, Champignons und Salate.
- Halten Sie sich bei Reisen in tropischen und subtropischen Ländern an die Regel „Peel it, cook it or leave it“, also: Lebensmittel schälen, kochen oder auf sie verzichten.
- Nutzen sie in tropischen oder subtropischen Ländern nur abgekochtes Wasser oder abgefülltes Mineralwasser zum Trinken und Zähneputzen. Sie sollten auch auf Eiswürfel verzichten.
- Wenn Sie Katzen oder Hunde haben, lassen Sie regelmäßig Wurmkuren durchführen.
Generell sollten Sie vor allem in tropischen und subtropischen Ländern Vorsicht walten lassen bei allem, was mit Essen, Trinken und Hygiene zu tun hat.
Gut zu wissen: Verlieren Pilze ihr Aroma, wenn Sie sie waschen? Das ist ein weit verbreiteter Mythos! Tatsächlich wirken die Lamellen von Pilzen sogar wasserabweisend und sie saugen sich kaum mit Flüssigkeit voll. Waschen Sie Pilze also ruhig im Wasserbad – es wird dem Aroma nicht schaden.
Bandwürmer (Cestoden)
Bandwürmer (Cestoden) sind eine Klasse von langen, platten Würmern, die sich im Darm von Menschen und anderen Tieren einnisten. Viele der Bandwurm-Arten können jahrelang im Körper leben und mehrere Meter lang werden [7].
Schweinebandwurm und Rinderbandwurm
Oft befallen die Bandwürmer neben dem menschlichen Darm auch bestimmte Tierarten und sind danach benannt. So gibt es beispielsweise den Rinderbandwurm und den Schweinebandwurm. Beide können durch nicht richtig durchgebratenes Fleisch auf Menschen übertragen werden. Sie kommen heutzutage vor allem in Ländern mit niedrigen Hygienestandards vor, in Europa, Nordamerika und Australien sind sie sehr selten [8].
Die Bandwürmer können Magen-Darm-Beschwerden verursachen, zu ungewolltem Gewichtsverlust führen und weitere Krankheiten auslösen. Oft verursachen sie aber jahrelang keinerlei Symptome und sind deswegen schwer zu diagnostizieren. In einigen Fällen zeigen sich zehn bis zwölf Wochen nach der Ansteckung rund zwei Zentimeter lange weißliche Abschnitte der Würmer im Stuhl. Labore können außerdem mit dem Mikroskop die Eier der Bandwürmer in einer Stuhlprobe nachweisen [9]–[11].
In unserem Gesundheitsportal-Artikel über Bandwürmer finden Sie noch mehr Informationen rund um Schweinebandwurm und Rinderbandwurm.
Im Bild: der Rinderbandwurm
Hundebandwurm und Fuchsbandwurm
Die Bandwürmer der Gattung Echinococcus, vor allem Fuchsbandwurm und Hundebandwurm, befallen den Menschen nur selten – können dann aber lebensgefährlich sein. Eine Ansteckung mit diesen Würmern nennt man auch Echinokokkose.
Denn wir Menschen sind für diese Arten von Würmern sogenannte Fehlwirte. Die Bandwürmer sind nicht auf den menschlichen Körper ausgerichtet und können sich in Organen wie der Leber oder der Lunge einnisten. In der Leber können Sie Symptome wie Gelbsucht und Bauchschmerzen auslösen, in der Lunge Atembeschwerden und teils blutiger Husten.
Da sie nicht im Darm leben, lassen sich auch ihre Eier nicht im Stuhl nachweisen, was die Diagnose erschwert. Bei einem Verdacht sollten Sie sich an ein spezialisiertes Fachzentrum wenden. Fachärzt*innen können eine Echinokokkose mit bildgebenden Verfahren feststellen und mit einer Operation und Medikamenten behandeln [12].
Gut zu wissen: Hunde sollten regelmäßig entwurmt werden, um Infektionen mit dem Hundebandwurm zu vermeiden. Tiere, die aus südlichen Ländern nach Mitteleuropa gebracht werden, sollten so schnell wie möglich eine Wurmkur erhalten [12].
Fadenwürmer (Nematoden)
Fadenwürmer, in der Fachsprache Nematoden genannt, sind sehr kleine Würmer, von denen es unzählige verschiedene Arten gibt. Doch nur einige wenige von ihnen können als Parasiten unseren Körper befallen. Fadenwürmer sind die häufigsten Verursacher von Wurminfektionen in Europa und den USA. Sie kommen bei Kindern häufiger vor als bei Erwachsenen, sind hierzulande aber in aller Regel harmlos [13], [14].
Wurden bei Ihnen Fadenwürmer im Darm festgestellt, können Ärzt*innen ein Anti-Wurm-Mittel verschreiben, um sie abzutöten.
Wussten Sie schon? Es wurden bereits mehr als 25.000 verschiedene Arten von Fadenwürmern entdeckt, sie kommen auf der ganzen Welt in allen erdenklichen Lebensräumen vor [15].
Fadenwürmer, die als Parasiten beim Menschen auftreten, sind vor allem der Zwergfadenwurm, der Peitschenwurm, der Madenwurm, der Spulwurm und der Hakenwurm. Die meisten dieser Würmer sind am häufigsten in den Tropen und Subtropen anzutreffen, in den menschlichen Körper gelangen sie vor allem in Ländern mit schlechten Hygienebedingungen [16].
Mehr dazu lesen Sie in unserem Artikel über Fadenwürmer.
Saugwürmer (Trematoden)
Trematoden sind flache Würmer, die als Parasiten leben. Mit ihren Saugnäpfen können sie sich im Inneren ihres Wirtes festsaugen. Saugwürmer brauchen in der Regel einen Zwischenwirt, meist eine Schnecke. Die Larven gehen von dort aus auf Wirbeltiere wie Rinder, Schafe oder Menschen über.
Zwei der verbreiteten Saugwürmer sind der Pärchenegel und der Große Leberegel [17], [18]:
- Der Pärchenegel (Schistosoma) saugt sich in den Blutgefäßen fest und ernährt sich von roten Blutkörperchen. Symptome eines Befalls können Durchfall und Bauchschmerzen sein, bei Kindern auch eine Blutarmut (Anämie). Der Pärchenegel kommt so gut wie nur in den Tropen in Afrika und Asien vor und verbreitet sich vor allem über verunreinigtes Badewasser.
- Der Große Leberegel (Fasciola hepatica) wird bis zu drei Zentimeter groß und befällt vor allem Rinder und Schafe. Eine Ansteckung ist bei Menschen in Europa sehr selten und erfolgt meistens über verunreinigtes Fallobst oder Kräuter wie Brunnenkresse. Mögliche Symptome sind Fieber, Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, in der Regel einige Wochen nach der Ansteckung.
Protozoen: Einzellige Parasiten
Der Begriff Protozoen beschreibt Einzeller, die sich wie Tiere verhalten: Sie können sich selbstständig bewegen und sie ernähren sich von pflanzlichem oder tierischem Material. Die Protozoen werden manchmal auch als Urtierchen bezeichnet oder als tierische Einzeller.
Einige dieser Protozoen sind Parasiten, die den menschlichen Körper befallen.
Gut zu wissen: Einzeller sind Lebewesen, die nur aus einer einzigen Körperzelle bestehen. Zu den Einzellern gehören neben den hier vorgestellten Protozoen unter anderem die meisten Bakterien und Hefepilze sowie einige Mikroalgen [19].
Welche einzelligen Parasiten gibt es?
Zu den Protozoen gehören die folgenden Darmparasiten [20]:
- Amöben (Entamoeba histolytica)
- Blastozysten
- Kryptosporidien
- Lamblien
Tierische Einzeller sind auch Toxoplasmen, die unter anderem über den Kot von Katzen übertragen werden. Sie sind vor allem für ungeborene Kinder gefährlich – und der Grund, aus dem Schwangere keine Katzenklos säubern sollten [21].
Gut zu wissen: Einige Parasiten-Infektionen sind in Österreich meldepflichtig. Dazu gehören der Amöbenruhr (Entamoeba histolytica) sowie die Echinokokkose (Fuchs- und Hundebandwurm). Labore oder Arztpraxen, die diese Parasiten nachweisen, müssen das Gesundheitsamt und die betroffene Person umgehend informieren [20].
Im Bild: die Protozoe Giarda Lamblia
Wie werden einzellige Parasiten behandelt?
Behandelt werden die Infektionen mit diesen Parasiten in der Regel mit Antibiotika oder anderen Medikamenten. Eine Ausnahme sind die Kryptosporidien – gegen sie gibt es noch keine wirksame Therapie. Ärzt*innen können hier nur die Symptome behandeln und den Flüssigkeitsverlust durch die Durchfälle ausgleichen [22].
Einer der häufigsten einzelligen Parasiten ist Giardia lamblia. Lesen Sie in unserem Gesundheitsportal mehr über Symptome, Diagnose und Therapie einer Ansteckung mit den Lamblien.
Welche Symptome verursachen die Parasiten?
Die meisten der Einzeller nisten sich im Darm ein. Häufig kommt es zu gar keinen Symptomen, doch die Darmparasiten können auch heftige Durchfallerkrankungen auslösen.
Je nach Erreger sind die Durchfälle wässrig oder schleimig und blutig und können mit verschiedenen weiteren Symptomen einhergehen. Dazu gehören [2], [23]–[25]:
- Magen-Darm-Beschwerden wie Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen
- Fieber, Abgeschlagenheit und Schüttelfrost
- Ungewollter Gewichtsverlust
Wie kommen einzellige Parasiten in den Körper?
In den meisten Fällen werden Parasiten beim Menschen über Lebensmittel oder Trinkwasser übertragen und siedeln sich im Darm an. Möglich sind, beispielsweise bei Kryptosporidien, auch Ansteckungen über das Badewasser in Seen und Flüssen.
Einige der Parasiten haben auch andere Übertragungswege. Blastozysten und Kryptosporidien können von Tieren auf Menschen übertragen werden. Amöben verbreiten sich bei schlechten Hygienebedingungen auch per Schmierinfektion von Mensch zu Mensch.
Wussten Sie schon? Malaria wird nicht durch Bakterien oder Viren ausgelöst, sondern durch sogenannte Plasmodien – die ebenfalls zu den einzelligen Parasiten gezählt werden. Stechmücken transportieren die Plasmodien von Mensch zu Mensch und übertragen so die Krankheit [26].
Parasiten im Körper: Auf einen Blick
Welche Parasiten gibt es?
Parasiten leben immer auf Kosten ihres Wirtes, also zum Beispiel von uns Menschen. Einige Parasiten tun das von aussen, vor allem blutsaugende Insekten wie Flöhe, Stechmücken und Zecken.
Andere Parasiten leben im Körper des Wirts, zum Beispiel im Darm, beispielsweise Bandwürmer, Fadenwürmer und tierische Einzeller (Protozoen) wie Amöben, Lamblien und Kryptosporidien.
Wie bekommt man einen Parasiten?
Parasiten, die im menschlichen Körper leben, verbreiten sich vor allem über verunreinigte Lebensmittel und Trinkwasser, seltener von Tier zu Mensch oder von Mensch zu Mensch. Ansteckungen sind deswegen in Ländern mit niedrigen Hygienestandards deutlich häufiger.
Wie bemerke ich Parasiten im Körper?
Viele Parasiten nisten sich im Darm ein und können Durchfall und andere Magen-Darm-Beschwerden auslösen. Vor allem nach einer Reise in die Subtropen oder Tropen können solche Symptome ein Hinweis auf einen Darmparasiten sein.
Manchmal leben Parasiten, vor allem Würmer, aber auch jahrelang im Körper, ohne dass wir es bemerken. Dann können oft Stuhluntersuchungen helfen, bei denen Labore Parasiten oder Wurmeier im Stuhl nachweisen. In anderen Fällen setzen Ärzt*innen bildgebende Verfahren, Magen- und Darmspiegelungen und Bluttests ein.
Wie bekämpfe ich Parasiten im Körper?
Ärzt*innen können Medikamente verschreiben, mit denen sich die meisten Parasiten abtöten lassen, zum Beispiel Antibiotika oder Anti-Wurm-Mittel. In seltenen Fällen müssen Würmer oder von Würmern befallenes Gewebe operativ aus dem Körper entfernt werden.
Quellenangaben
[1] P. R. Torgerson u. a., „World Health Organization Estimates of the Global and Regional Disease Burden of 11 Foodborne Parasitic Diseases, 2010: A Data Synthesis“, PLoS Medicine, Bd. 12, Nr. 12, Dez. 2015, doi: 10.1371/journal.pmed.1001920.
[2] R. Cummings und S. Turco, „Parasitic Infections“, in Essentials of Glycobiology, 2nd Aufl., A. Varki, R. D. Cummings, J. D. Esko, H. H. Freeze, P. Stanley, C. R. Bertozzi, G. W. Hart, und M. E. Etzler, Hrsg. Cold Spring Harbor (NY): Cold Spring Harbor Laboratory Press, 2009.
[3] F. E. G. Cox, „History of human parasitic diseases“, Infectious Disease Clinics of North America, Bd. 18, Nr. 2, S. 171–188, Juni 2004, doi: 10.1016/j.idc.2004.01.001.
[4] U. Kutschera, Evolutionsbiologie. UTB, 2015.
[5] Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, „Parasiten“. https://www.infektionsschutz.de/infektionskrankheiten/erregerarten/parasiten.html (zugegriffen Sep. 14, 2020).
[6] Centers for Disease Control and Prevention, „CDC - Parasites“, Aug. 19, 2020. https://www.cdc.gov/parasites/index.html (zugegriffen Sep. 15, 2020).
[7] G. Darai, M. Handermann, H.-G. Sonntag, und L. Zöller, Lexikon der Infektionskrankheiten des Menschen: Erreger, Symptome, Diagnose, Therapie und Prophylaxe. Springer-Verlag, 2012.
[8] E. J. Lesh und M. F. Brady, „Tapeworm (Taenia Solium, Taenia Saginata, Diphyllobothrium, Cysticercosis, Neurocysticercosis)“, in StatPearls, Treasure Island (FL): StatPearls Publishing, 2020.
[9] C. Webb und M. M. Cabada, „Intestinal cestodes“, Curr. Opin. Infect. Dis., Bd. 30, Nr. 5, S. 504–510, Okt. 2017, doi: 10.1097/QCO.0000000000000400.
[10] C. Croker, „Challenges and opportunities in detecting Taenia solium tapeworm carriers in Los Angeles County California, 2009–2014“, J Epidemiol Glob Health, Bd. 5, Nr. 4, S. 359–363, 2015, doi: 10.1016/j.jegh.2015.02.005.
[11] Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, „Rinderbandwurm bei Kindern | kindergesundheit-info.de“. https://www.kindergesundheit-info.de/themen/krankes-kind/wuermer/rinderbandwurm/ (zugegriffen Sep. 14, 2020).
[12] Robert-Koch-Institut, „RKI-Ratgeber - Echinokokkose“. https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Echinokokkose.html (zugegriffen Sep. 14, 2020).
[13] C. N. Burkhart und C. G. Burkhart, „Assessment of frequency, transmission, and genitourinary complications of enterobiasis (pinworms)“, International Journal of Dermatology, Bd. 44, Nr. 10, S. 837–840, 2005, doi: 10.1111/j.1365-4632.2004.02332.x.
[14] Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, „Ungebetene Gäste: Wurmerkrankungen bei Kindern | kindergesundheit-info.de“. https://www.kindergesundheit-info.de/themen/krankes-kind/wuermer/wurmerkrankungen/ (zugegriffen Sep. 15, 2020).
[15] T. Bongers u. a., „Nematode community structure as a bioindicator in environmental monitoring“, Trends in Ecology & Evolution, Bd. 14, Nr. 6, S. 224–228, Juni 1999, doi: 10.1016/S0169-5347(98)01583-3.
[16] WHO | World Health Organization, „Neglected tropical diseases“, WHO. http://www.who.int/neglected_diseases/diseases/en/ (zugegriffen Sep. 15, 2020).
[17] R. W. Tolan, „Fascioliasis Due to Fasciola hepatica and Fasciola gigantica Infection: An Update on This ‘Neglected’ Neglected Tropical Disease“, Lab Med, Bd. 42, Nr. 2, S. 107–116, Feb. 2011, doi: 10.1309/LMLFBB8PW4SA0YJI.
[18] B. F. Jones und M. Cappello, „Trematodes“, in Encyclopedia of Gastroenterology, L. R. Johnson, Hrsg. New York: Elsevier, 2004, S. 523–526.
[19] R. Amils, „Unicellular Organisms“, in Encyclopedia of Astrobiology, M. Gargaud, R. Amils, J. C. Quintanilla, H. J. (Jim) Cleaves, W. M. Irvine, D. L. Pinti, und M. Viso, Hrsg. Berlin, Heidelberg: Springer, 2011, S. 1718–1718.
[20] Medizinische Universität Wien, „Meldepflichtige Krankheiten“. https://www.meduniwien.ac.at/hp/krankenhaushygiene/services/meldepflichtige-krankheiten/ (zugegriffen Okt. 01, 2020).
[21] Robert-Koch-Institut, „RKI-Ratgeber - Toxoplasmose“. https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Toxoplasmose.html (zugegriffen Sep. 16, 2020).
[22] J. Swann, N. Jamshidi, N. E. Lewis, und E. A. Winzeler, „Systems analysis of host-parasite interactions“, Wiley Interdiscip Rev Syst Biol Med, Bd. 7, Nr. 6, S. 381–400, Dez. 2015, doi: 10.1002/wsbm.1311.
[23] P. L. Scheid, „Free-Living Amoebae and Their Multiple Impacts on Environmental Health“, in Encyclopedia of Environmental Health (Second Edition), J. Nriagu, Hrsg. Oxford: Elsevier, 2019, S. 77–90.
[24] K. S. W. Tan, „New Insights on Classification, Identification, and Clinical Relevance of Blastocystis spp“, Clinical Microbiology Reviews, Bd. 21, Nr. 4, S. 639–665, Okt. 2008, doi: 10.1128/CMR.00022-08.
[25] Robert-Koch-Institut, „RKI-Ratgeber - Kryptosporidiose“. https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Kryptosporidiose.html (zugegriffen Sep. 01, 2020).
[26] Encyclopedia Britannica, „malaria | Causes, Symptoms, Treatment, & Prevention“, Encyclopedia Britannica. https://www.britannica.com/science/malaria (zugegriffen Sep. 16, 2020).