Darmkrebs kann unbemerkt im Darm wachsen. Doch mit einer Darmspiegelung lässt er sich oft frühzeitig entdecken und gut behandeln. Ihr persönliches Risiko können Sie mit Lebensstil und Ernährung beeinflussen.
Niemand denkt gerne über Krebserkrankungen im Alter nach. Doch es kann sich lohnen, an Vorsorge zu denken. Die Weltgesundheitsorganisation WHO schätzt, dass rund ein Drittel der Krebserkrankungen weltweit auf alltägliches Verhalten und Ernährung zurückzuführen sind[1]. Eine Garantie bedeutet das nie, aber: Sie können etwas tun, um das Risiko für sich zu senken. Wissenschaftler*innen denken, dass ein gesunder Lebensstil dabei hilft, unter anderem mit einer ballaststoffreichen Ernährung, regelmäßige Bewegung und Rauchverzicht.
Lesen Sie in diesem Artikel mehr darüber, wie Sie Ihr persönliches Risiko senken. Außerdem: Wie Darmkrebs entsteht, wie er sich äußert und wie er behandelt wird. Sie erfahren, wie die Darmkrebsvorsorge abläuft, warum es so wichtig ist, einen Tumor im Darm etwa mit einer Darmspiegelung frühzeitig zu erkennen und was Ballaststoffe und Vitamin D mit dem Darmkrebsrisiko zu tun haben.
Was ist Darmkrebs?
Als Darmkrebs (Kolonkarzinom) bezeichnen Mediziner in der Regel Krebserkrankungen im Dick- oder Mastdarm. Tumoren im Dünn- und Enddarm kommen zwar auch vor, sind aber sehr selten. Darmkrebs ist nach Zahlen des österreichischen Gesundheitsministeriums derzeit bei Männern in Österreich die dritthäufigste und bei Frauen die die zweithäufigste Krebserkrankung. Die Krankheit tritt meistens bei älteren Menschen auf. Neun von zehn Betroffene erkranken nach dem 55., die Hälfte erst nach dem 70. Lebensjahr [2,3].
Die häufigsten Krebserkrankungen in Österreich: Bei Frauen ist Brustkrebs klar die häufigste Form von Krebs. Bei Männern kommt Krebs deutlich am häufigsten an der Prostata vor, allerdings oft erst im sehr hohen Alter. Lungenkrebs ist bei Männern und Frauen die zweitgängigste Form, dicht gefolgt von Darmkrebs und Bauchspeicheldrüsenkrebs [2].
International gesehen ist Darmkrebs laut der Weltgesundheitsorganisation WHO die dritthäufigste Art von Krebs, nach Lungen- und Brustkrebs. Im Jahr 2018 zählte die WHO weltweit 1,8 Millionen Erkrankungen mit Darmkrebs und 862.000 Todesfälle[1]. Am weitesten verbreitet ist Darmkrebs in Europa, Nordamerika und Australien[4].
Was passiert bei Darmkrebs?
Es kommt zu einer Krebserkrankung, wenn sich ein Tumor bildet, der aus wuchernden, bösartigen Zellen besteht, die Körperzellen angreifen. Im Fall von Darmkrebs entwickelt er sich aus Polypen, also gutartigen Wucherungen im Darm.
Wissenschaftler*innen forschen derzeit daran, wie genau die Polypen entstehen, wie sie später zu Tumoren werden und warum das passiert. Eine Rolle spielen wohl unter anderem genetische Faktoren, die Ernährung, Entzündungsprozesse im Darm und womöglich auch die Darmflora, also die Zusammensetzung der Darmbakterien [5].
Überlebensraten bei Darmkrebs: Statistisch gesehen haben Frauen mit Darmkrebs eine Chance von 59 Prozent und Männer von 56 Prozent, zehn Jahre nach der Diagnose noch zu leben. Damit liegt Darmkrebs ungefähr im Mittelfeld, was die Überlebensraten mit Krebs angeht. Bei Hoden-, Haut- und Prostatakrebs etwa liegt die Zehn-Jahre-Überlebenschance bei über 90 Prozent, bei Tumoren in Lunge, Leber und Bauchspeicheldrüse unter 20 Prozent [2].
Wie andere Krebsarten auch kann Darmkrebs metastasieren, also streuen, und sich im Körper verteilen. Solche Metastasen befallen in der Regel als erstes die Lymphknoten und verbreiten sich dann über die Lymphbahnen. Die Metastasen können Organe wie Lunge und Leber schwer beschädigen und so zum Tod führen[6].
Darmkrebs behandeln
Wird Darmkrebs früh erkannt, können Ärzte ihn häufig in einer Operation komplett chirurgisch entfernen.
Befindet sich der Krebs in Stadium III, kam es schon zu Metastasen in Lymphknoten. Dann kann es passieren, dass der Krebs wiederkommt. Um das möglichst zu vermeiden, empfehlen Ärzte nach der Operation in der Regel eine Chemotherapie. Die dabei verabreichten Medikamente sollen eventuell verbliebene Krebszellen im Darm und im Lymphsystem zerstören[6].
Die vier Stadien von Darmkrebs: Mediziner teilen die meisten Krebserkrankungen in vier Stadien ein. Stadium I ist ein lokalisierter Krebs, der noch nicht tief ins Gewebe gestreut hat. In Stadien II und III dringt der Krebs tiefer in anderes Gewebe ein und befällt Lymphknoten. Stadium IV bedeutet, dass der Krebs bereits andere Organe betrifft, man spricht dann von Metastasen[6].
Ernährung bei Darmkrebs
Häufig sind auch Ernährungstherapien sinnvoll. Krebspatienten leiden oft unter verringertem Appetit und verlieren viel Gewicht. Deswegen ist es wichtig, darauf zu achten, dass keine Mangelzustände an Vitaminen, Mineralstoffen und anderen Nährstoffen entstehen. Für die Wirkung spezieller „Krebsdiäten“ gibt es keinen wissenschaftlichen Nachweis.
Oft werden Low-Carb-Diäten empfohlen, die ohnehin geschwächte Krebspatienten nur weiter einschränken. Menschen mit Krebs sollten sich möglichst vollwertig und ausgewogen ernähren. Bestimmte Medikamente, Symptome oder auch Lebensmittelunverträglichkeiten können eine Ernährungsumstellung sinnvoll machen – Betroffene lassen sich im besten Fall individuell von Ernährungsexperten beraten[7].
Wussten Sie schon? In einer Studie stellten Ärzte bei 54 Prozent der Menschen mit Darmkrebs schon vor der Krebsdiagnose einen deutlichen Gewichtsverlust fest. Durch Chemotherapien und Bestrahlungen nehmen Betroffene dann oft noch weiter ab[8].
Symptome von Darmkrebs
Darmkrebs entwickelt sich über lange Zeit im Darm. Vorstufen und auch das Frühstadium der Krebserkrankung verursachen häufig keine oder nur sehr unspezifische Beschwerden. Deswegen empfehlen Ärzte: Lassen Sie ab einem Alter von 50 Jahren Stuhluntersuchungen und Darmspiegelungen durchführen, um Krebserkrankungen im Darm frühzeitig zu erkennen.
In manchen Fällen treten allerdings auch Anzeichen auf, die auf einen Darmtumor hinweisen können[6,9]:
- Unregelmäßigkeiten beim Stuhlgang, zum Beispiel häufiger Wechsel zwischen Verstopfungen und Durchfall. Ärzte nennen das auch eine paradoxe Diarrhö
- Blut im Stuhl, das manchmal sichtbar ist, in anderen Fällen aber nur durch eine Laboruntersuchung erkennbar
- Blutarmut (Anämie) und infolge dessen Müdigkeit, Schwäche und Atemnot
- Unerklärlicher Gewichtsverlust
- In seltenen Fällen heftige Bauchschmerzen, vor allem beim Stuhlgang
Wichtig: Keines dieser Symptome bedeutet automatisch, dass Sie Darmkrebs haben – es gibt immer viele andere mögliche Ursachen. Dennoch kann es sich lohnen, einen Arzt aufzusuchen und dem Verdacht nachzugehen.
Darmkrebsvorsorge – Krebs früh erkennen
Darmkrebs entsteht meist aus Darmpolypen, also aus zunächst gutartigen Geschwüren im Darm. Diese Polypen lassen sich mit einer Operation aus dem Darm entfernen, bevor sie zu einem Tumor werden können. Dafür müssen Sie die Polypen aber natürlich erst einmal entdecken – und das ist nur mit einer Darmspiegelung möglich.
Darmspiegelung
In Österreich bezahlt die gesetzliche Krankenversicherung ab einem bestimmten Alter eine Darmspiegelungen zur Früherkennung von Darmkrebs. Empfohlen wird das ab dem 50. Lebensjahr alle sieben bis zehn Jahre. Haben Sie nahe Verwandte, die Darmkrebs hatten, oder erkennen Sie typische Symptome wie Blut im Stuhl, empfehlen Ärzte die Vorsorgeuntersuchung oft schon früher.
Ärzte bewegen bei der Darmspiegelung ein sogenanntes Koloskop in Ihren Darm, das mit einer Kamera ausgestattet ist und mit Instrumenten, die kleine Proben der Darmwand nehmen können. So können sie auffällige Wucherungen erkennen.
Stuhltests
Ab 50 Jahren zahlen Ihnen die Krankenkassen zudem jährliche chemische Stuhltests. Mit diesen Tests lässt sich durch chemische Verfahren der rote Blutfarbstoff Hämoglobin im Blut nachweisen. Da Blut im Stuhl nicht immer mit bloßem Auge erkennbar ist, kann das einen Hinweis liefern, dem Ärzte dann mit einer Darmspiegelung nachgehen. Erkennen Ärzte auffällige Polypen, können sie die Wucherungen entweder herausoperieren oder sie behalten Sie unter Beobachtung [9,10].
Wussten Sie schon? Die Zahl neuer Darmkrebserkrankungen ist zwischen 2003 und 2012 um 14 Prozent gesunken, 26 Prozent weniger Menschen starben an Darmkrebs. Wissenschaftler*innen führen das unter anderem auf die Darmspiegelungen zur Darmkrebsvorsorge zurück [11].
Der Nachteil, auf den Ärzte hinweisen: Etwa die Hälfte aller auffälligen Stuhltests sind falsch positiv, also: falscher Alarm. Denn auch andere Faktoren wie Hämorrhoiden und Magengeschwüre können für die Blutungen verantwortlich sein. Das sorgt dann für Angst und Beunruhigung, bis eine Darmspiegelung Entwarnung gibt. In anderen Fällen fallen Tests negativ aus, obwohl eine Krebserkrankung vorliegt. Die Darmspiegelung gilt als verlässlichere Methode[10].
Darmkrebsrisiko senken
Den Krebs früh erkennen ist das eine. Sie können aber auch die Wahrscheinlichkeit reduzieren, überhaupt einen Darmtumor zu entwickeln. Wissenschaftler*innen kennen mittlerweile eine Reihe von Risikofaktoren, die zur Entstehung von Krebs beitragen. Mit Ihrem Lebensstil und Ihrer Ernährung können Sie diese Faktoren beeinflussen.
Wichtig: Ein gesunder Lebensstil kann das Krebsrisiko senken, er ist aber niemals ein hundertprozentiger Schutz. Dafür hängt die Entstehung von Krebs von zu vielen Faktoren ab, wie von Ihrer genetischen Veranlagung, Ihrem Alter und weiteren Umweltbedingungen.
Bewegen Sie sich regelmäßig
Studien zeigen: Menschen, die sich regelmäßig bewegen, bekommen im Schnitt seltener Krebs. Das gilt auch für Darmkrebs. 30 bis 60 Minuten moderate Bewegung am Tag genügen, um das Krebsrisiko zu reduzieren. Mediziner erklären sich das durch verschiedene Vorteile, die körperliche Aktivität dem Körper bringt: Unter anderem reduziert sie Entzündungen im Körper, unterstützt den Insulinstoffwechsel und die Abwehrkräfte und lässt die Nahrung den Verdauungstrakt schneller passieren[9,12].
Außerdem senkt Bewegung den oxidativen Stress in den Zellen, der bei der Entstehung von Krebs eine Rolle spielt[13].
Lesen Sie in unserem Gesundheitsportal, was oxidativer Stress ist und wie Antioxidantien ihn reduzieren können.
Wussten Sie schon? Laut einer Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO aus dem Jahr 2004 gehen weltweit 16 Prozent aller Fälle von Darmkrebs auf Bewegungsmangel zurück[14].
Vermeiden oder verlieren Sie Übergewicht
Menschen mit Übergewicht haben in Untersuchungen ein höheres Risiko dafür gezeigt, Darmpolypen und Darmkrebs zu entwickeln. Das erhöhte Risiko zeigte sich ab einem Body Mass Index (BMI) von mehr als 25. Bei Männern scheint der Zusammenhang von Übergewicht und Darmkrebs größer zu sein als bei Frauen[15]. Die Forschende sind sich nicht sicher, was genau das Krebsrisiko erhöht – das Übergewicht selbst, die damit zusammenhängende fehlende Bewegung oder Veränderungen an Hormonspiegeln[9].
Trinken und rauchen Sie nicht oder weniger
Wie bei anderen Krebsarten auch wirken sich Rauchen und Alkoholkonsum auf die Gefahr von Darmkrebs aus. Zigarettenrauchen stand in verschiedenen Studien ganz klar im Zusammenhang mit der Entstehung von Darmkrebs[16].
Dasselbe gilt für den Alkoholkonsum: Forschende sahen sich etwa die Ergebnisse von Langzeitstudien an, mit den Daten von fast 500.000 Menschen aus Nordamerika und Europa. Sie fanden heraus: Vor allem Probanden, die viel Alkohol tranken (mindestens drei alkoholische Getränke am Tag), hatten ein erhöhtes Darmkrebsrisiko[17].
Ernähren Sie sich gesund
Die Leitlinien der Ärzte sagen: Eine spezielle Diät zur Darmkrebsvorsorge gibt es nicht. Trotzdem kann eine gesunde Ernährung wahrscheinlich eine schützende Wirkung haben[9].
Haben Sie ein erhöhtes Risiko, etwa weil es in Ihrer Familie Fälle von Darmkrebs gibt, können Sie einige Eckpunkte beachten[18,19].
- Rotes Fleisch und verarbeitete Fleischwaren wie Wurst erhöhen das Risiko, ebenso möglicherweise eine besonders fettreiche Kost sowie eine hohe Zufuhr an Kartoffeln und raffinierten Kohlenhydraten
- Positiv auswirken kann sich eine ballaststoffreiche Kost, also etwa Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Obst und Gemüse
- Eine zu hohe Kalorienzufuhr kann zu Übergewicht führen, was einen weiteren Risikofaktor für Darmkrebs darstellt
Wussten Sie schon? Die Ureinwohner von Alaska haben weltweit das höchste Darmkrebsrisiko und auch bei den Inuit aus Grönland ist die Rate hoch. Einige Forschende vermuten, dass das daran liegt, dass die Menschen in arktischen Regionen traditionell fast ausschließlich Fisch und Fleisch essen – und damit kaum Ballaststoffe zu sich nehmen. In Indien, wo die Menschen sehr ballaststoffreich essen, sind die Darmkrebsraten wiederum eher niedrig[4,20].
Können Ballaststoffe Darmkrebs vorbeugen?
Ernährungsmediziner*innen vermuten, dass eine ballaststoffreiche Kost die Nahrung schneller den Darm passieren und das Stuhlvolumen wachsen lässt. Krebserregende Stoffe hätten so weniger Möglichkeiten, mit der Darmwand in Kontakt zu treten. Außerdem wirken Ballaststoffe sich vermutlich positiv auf die Darmbakterien aus und könnten so Entzündungsprozesse im Darm zurückfahren[4,21]. Eine britische Studiensammlung aus dem Jahr 2010 scheint diese Theorie zu bestätigen: Menschen, die am Tag mindestens 30 Gramm Ballaststoffe zu sich nahmen, entwickelten in den untersuchten Studien seltener Darmkrebs[22].
Tipp: Sie möchten mehr Ballaststoffe zu sich nehmen? Bauen Sie einfach mehr Vollkornparodukte in Ihre Ernährung ein. Vollkornnudeln haben deutlich mehr Ballaststoffe als andere Nudeln, dasselbe gilt für Vollkornbrot und Knäckebrot. Ballaststoffreiche Gemüsesorten sind Paprika, Möhren, Kohl und rote Bete. Von Ballaststoffpräparaten sollten sie eher absehen, da sie kaum wirken ohne die anderen Bestandteile, mit denen sie in Lebensmitteln vorkommen.
Achten Sie auf ausreichende Vitamin-D-Versorgung
Fehlen dem Körper bestimmte Nährstoffe, kann sich das auf verschiedene Weisen negativ auswirken. Einige Wissenschaftler*innen vermuten, dass Nährstoffmängel auch Krebserkrankungen wahrscheinlicher machen können.
Gut zu wissen: Die EPIC-Studie. Wissenschaftler*innen aus ganz Europa forschen gemeinsam an den Zusammenhängen zwischen Krebs und Ernährung. Das Projekt nennt sich European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition, kurz EPIC. Für die Studie wurden zwischen 1992 und 2000 die Daten von rund 500.000 Menschen aus zehn europäischen Ländern ausgewertet[23].
Studien zufolge kann ein ausreichender Spiegel von Vitamin D das Risiko von entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn senken, die wiederum das Darmkrebsrisiko erhöhen würden. Unter anderem deswegen sprechen einige Forschende einem gesunden Vitamin-D-Spiegel eine schützende Wirkung zu[24].
Ganz einig sind die Wissenschaftler*innen sich noch nicht: Einige sehen einen Zusammenhang zwischen Vitamin D und dem Darmkrebsrisiko, andere nicht – die meisten fordern noch mehr Forschung zu dem Thema[9,13].
Lesen Sie in unserem Gesundheitsportal mehr über Vitami-D-Mangel sowie über die Wirkung, die Aufnahme und die Dosierung des Sonnenvitamins.
Zusammengefasst: Wenn Sie sich regelmäßig bewegen und wenig oder gar nicht rauchen und Alkohol konsumieren, kann das Ihr Darmkrebsrisiko senken. Außerdem spielt die Ernährung eine Rolle: Während rotes und verarbeitetes Fleisch Darmkrebs wahrscheinlicher machen kann, haben vor allem Ballaststoffe in der Nahrung einen schützenden Effekt. Ballaststoffe stecken unter anderem in Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Obst und Gemüse. Zudem weisen Studien darauf hin, dass eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D das Krebsrisiko senken kann.
Darmkrebs – Auf einen Blick
Was ist Darmkrebs?
Bei Darmkrebs wachsen meist im Dickdarm Polypen, gutartige Wucherungen, zu Tumoren heran. Die bösartigen Krebszellen können von dort aus über die Lymphknoten streuen und so Organe wie Lunge und Leber zerstören.
Was sind die Symptome von Darmkrebs?
Vorstufen und frühe Stadien von Darmkrebs zeigen sich oft nicht durch bestimmte Symptome. Manchmal kommt es unter anderem zu einem ständigen Wechsel zwischen Verstopfung und Durchfall, einem ungewollten Gewichtsverlust oder mit bloßem Auge erkennbarem Blut im Stuhl
Wie lässt sich Darmkrebs erkennen und behandeln?
Ärzte führen Stuhltests und Darmspiegelungen durch, um Darmkrebs frühzeitig erkennen zu können. In Österreich wird diese Früherkennung für Menschen ab 50 Jahren empfohlen. Wird ein Tumor im Darm früh entdeckt, können Ärzte ihn chirurgisch entfernen. Je nach Stadium des Krebses kann darauf eine Chemotherapie folgen, um verbliebene Krebszellen abzutöten.
Wie kann ich Darmkrebs vorbeugen?
Einige Faktoren im Lebensstil beeinflussen die Entstehung von Darmkrebs und senken das Risiko: Ernähren Sie sich ausgewogen, mit vielen Ballaststoffen und wenig rotem und verarbeitetem Fleisch. Bewegen Sie sich regelmäßig. Vermeiden Sie Übergewicht. Rauchen Sie nicht und trinken Sie Alkohol höchstens in Maßen. Achten Sie auf eine ausreichende Versorgung mit wichtigen Nährstoffen wie Vitamin D.
Quellenangaben
[1] World Health Organization, „Cancer“. https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/cancer (zugegriffen Aug. 14, 2019).
[2] „Darmkrebs“, Gesundheitsportal. https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/krebs/darmkrebs/inhalt (zugegriffen Sep. 08, 2020).
[3] Krebsliga, „Krebs in der Schweiz: wichtige Zahlen“, Krebsliga. https://www.krebsliga.ch/ueber-krebs/zahlen-fakten/ (zugegriffen Aug. 14, 2019).
[4] S. J. D. O’Keefe, „Diet, microorganisms and their metabolites, and colon cancer“, Nat. Rev. Gastroenterol. Hepatol., Bd. 13, Nr. 12, S. 691–706, Dez. 2016, doi: 10.1038/nrgastro.2016.165.
[5] T. Irrazábal, A. Belcheva, S. E. Girardin, A. Martin, und D. J. Philpott, „The Multifaceted Role of the Intestinal Microbiota in Colon Cancer“, Mol. Cell, Bd. 54, Nr. 2, S. 309–320, Apr. 2014, doi: 10.1016/j.molcel.2014.03.039.
[6] Classen, M., Diehl, V., und Schmiegel, W., Innere Medizin, 6. Aufl. Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2009.
[7] Biesalski, Hans Konrad et al., Ernährungsmedizin, 5. Aufl. Stuttgart / New York: Thieme, 2018.
[8] W. D. Dewys u. a., „Prognostic effect of weight loss prior tochemotherapy in cancer patients“, Am. J. Med., Bd. 69, Nr. 4, S. 491–497, Okt. 1980, doi: 10.1016/S0149-2918(05)80001-3.
[9] Leitlinienprogramm Onkologie (Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe, AWMF), „S3-Leitlinie Kolorektales Karzinom“, S. 322, 2019.
[10] „Leitlinienprogramm Onkologie“ der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V, „Früherkennung von Darmkrebs - Gesundheitsleitlinie“, 2015.
[11] D. Ä. G. Ärzteblatt Redaktion Deutsches, „Rückgang der Inzidenz und Mortalität von Darmkrebs in Deutschland“, Deutsches Ärzteblatt, Feb. 19, 2016. https://www.aerzteblatt.de/archiv/174921/Rueckgang-der-Inzidenz-und-Mortalitaet-von-Darmkrebs-in-Deutschland (zugegriffen Aug. 14, 2019).
[12] K. Y. Wolin, Y. Yan, G. A. Colditz, und I.-M. Lee, „Physical activity and colon cancer prevention: a meta-analysis“, Br. J. Cancer, Bd. 100, Nr. 4, S. 611–616, Feb. 2009, doi: 10.1038/sj.bjc.6604917.
[13] K. Aleksandrova u. a., „Physical activity, mediating factors and risk of colon cancer: insights into adiposity and circulating biomarkers from the EPIC Cohort“, Int. J. Epidemiol., Bd. 46, Nr. 6, S. 1823–1835, Dez. 2017, doi: 10.1093/ije/dyx174.
[14] M. Ezzati, A. D. Lopez, A. A. Rodgers, und C. J. L. Murray, Comparative quantification of health risks : global and regional burden of disease attributable to selected major risk factors. World Health Organization, 2004.
[15] A. G. Renehan, M. Tyson, M. Egger, R. F. Heller, und M. Zwahlen, „Body-mass index and incidence of cancer: a systematic review and meta-analysis of prospective observational studies“, The Lancet, Bd. 371, Nr. 9612, S. 569–578, Feb. 2008, doi: 10.1016/S0140-6736(08)60269-X.
[16] E. Botteri, S. Iodice, V. Bagnardi, S. Raimondi, A. B. Lowenfels, und P. Maisonneuve, „Smoking and colorectal cancer: a meta-analysis“, JAMA, Bd. 300, Nr. 23, S. 2765–2778, Dez. 2008, doi: 10.1001/jama.2008.839.
[17] E. Cho u. a., „Alcohol intake and colorectal cancer: a pooled analysis of 8 cohort studies“, Ann. Intern. Med., Bd. 140, Nr. 8, S. 603–613, Apr. 2004, doi: 10.7326/0003-4819-140-8-200404200-00007.
[18] P. E. Miller, S. M. Lesko, J. E. Muscat, P. Lazarus, und T. J. Hartman, „Dietary patterns and colorectal adenoma and cancer risk: a review of the epidemiological evidence“, Nutr. Cancer, Bd. 62, Nr. 4, S. 413–424, 2010, doi: 10.1080/01635580903407114.
[19] S. Franceschi u. a., „Dietary glycemic load and colorectal cancer risk“, Ann. Oncol. Off. J. Eur. Soc. Med. Oncol., Bd. 12, Nr. 2, S. 173–178, Feb. 2001, doi: 10.1023/a:1008304128577.
[20] T. K. Young, J. J. Kelly, J. Friborg, L. Soininen, und K. O. Wong, „Cancer among circumpolar populations: an emerging public health concern“, Int. J. Circumpolar Health, Bd. 75, Jan. 2016, doi: 10.3402/ijch.v75.29787.
[21] Elmadfa, I. und Leitzmann, C., Ernährung des Menschen, 6. Aufl. Stuttgart: Eugen Ulmer KG, 2019.
[22] C. C. Dahm u. a., „Dietary fiber and colorectal cancer risk: a nested case-control study using food diaries“, J. Natl. Cancer Inst., Bd. 102, Nr. 9, S. 614–626, Mai 2010, doi: 10.1093/jnci/djq092.
[23] Deutsches Krebsforschungszentrum, „EPIC-Studie Europa“. https://www.dkfz.de/de/epidemiologie-krebserkrankungen/arbeitsgr/ernaerepi/EPIC_p02_EPIC_Europa.html (zugegriffen Aug. 15, 2019).
[24] S. Meeker, A. Seamons, L. Maggio-Price, und J. Paik, „Protective links between vitamin D, inflammatory bowel disease and colon cancer“, World J. Gastroenterol., Bd. 22, Nr. 3, S. 933–948, Jan. 2016, doi: 10.3748/wjg.v22.i3.933.